Mein Maskottchen ist der Gefahrgutbeauftrage von LEGO. Er sitzt auf meinem Schreibtisch und wacht darüber, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Den Beginn unserer wunderbaren Freundschaft sehen Sie hier (und über die Schwierigkeiten, zueinander zu finden erfahren Sie hier mehr)

Samstag, 31. Dezember 2011

Guten Rutsch, hust, keuch...

absolutobsolet wünscht allen Lesern ein fröhlichen Rutsch ins Neue Jahr und für 2012 alles erdenklich Gute! Und zum Vorfreuen ein Video vom letzten Jahr, aufgenommen auf unserer Terrasse in Prenzlauer Berg, inklusive spontanem Hustenanfall meinerseits und kleiner Panikattacke vom Dicki :-) ....   In diesem Sinne: Auf ein Neues!

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Hü-hüpf!

 Samoa hüpft mal eben über die Zeitzone, um dadurch mit Geschäftspartnern im asiatischen Raum einfacher kommunizieren zu können. Da fällt mir doch sofort meine Kurzgeschichte ein, die ich dem verehrten Leser als Geschenk zum Jahreswechsel nicht vorenthalten möchte:

Die Geschichte vom Minister für die Begradigung der Zeitzonenlinie

Es war einmal ein ziemlich kleines Land, in dem fast immer die Sonne schien und die Menschen zufrieden und glücklich waren. Sie waren weder reich noch arm, und niemand musste Hunger leiden. Regiert wurde das kleine Land vom Präsidenten, der mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter Regina in einem schönen Haus auf einem Berg wohnte.
Doch das kleine Land war etwas ganz besonderes, denn es lag ganz genau auf einem der Längengrade, der eine Zeitzone bedeutete.
Vor vielen Jahren hatte der Großvater des Präsidenten entschieden, dass die Zeitzone einen kleinen Schlenker um das Land machte, sodass im ganzen Land die gleiche Uhrzeit herrschte.
Anstatt einer geraden Linie machte die Grenze der Zeitzone also einen Bogen.

Der Präsident des kleinen Landes stand eines Tages, es war ein Donnerstag, auf seinem Balkon und blickte auf sein Land hinab.
Ihm war ein bisschen langweilig, er kratzte seinen dicken Bauch und er überlegte, ob er ein neues Gesetz erfinden könnte.
Zum Beispiel eines, das es verbot, an Wochentagen, die mit D begannen, zu stricken.
Aber er wusste, dass das seiner Frau nicht gefallen würde.
Oder ein Gesetz, das sagt, dass es jeden Donnerstag ein Feuerwerk geben musste.
Aber auch das würde seiner Frau nicht gefallen.
Also musste er sich etwas anderes einfallen lassen.
Und plötzlich hatte er eine Idee....
Schnell sauste er in sein Präsidenten-Schlafzimmer, zog sich seinen schönsten Pullover an und ging eilig zu seiner Frau.
Seine Frau saß am Fenster und strickte.. Seit über einem Monat schon strickte sie an einem grünen Schal. Er war mittlerweile schon bestimmt drei Meter lang. Oder sogar noch länger, sie hatte nicht nachgemessen. Sie hatte keine Ahnung, wem sie den Schal schenken könnte, und so strickte sie einfach immer weiter. Neben ihr saß Regina auf dem Fußboden und malte ein Bild. Es zeigte einen sehr dicken Mann, eine Frau mit langen Haaren und ein Kind, und alle zogen an einem langen grünen Strick, oder vielleicht war es auch ein Schal.
Als der Präsident etwas außer Atem ins Zimmer gerannt kam, blickte sie von ihrem Strickzeug auf und Regina legte die Wachsmalstifte zur Seite.

„Oh, hast du einen neuen Orden? Der ist aber besonders hübsch“ sagte sie.
„Nein, den Orden habe nicht ich, sondern der Minister für die Begradigung der Zeitzonenlinie“ sagte er und versuchte, äußerst pflichtbewusst auszusehen.
„Und wer ist dieser Minister?“ fragte seine Frau und seufzte ein ganz klein wenig.
„Dieser Minister bin natürlich ich“ sagte der Präsident und stellte sich ganz gerade hin.
„Und wer hat ihm diesen Orden verliehen?“ fragte Regina und lutschte an einem rosafarbenen Stift.
„Natürlich der Präsident“ sagte der Präsident.
„Oh“ sagte seine Frau und strickte weiter.

„Willst du denn gar nicht wissen, was der Minister für die Begradigung der Zeitzonenlinie macht?“
Doch, sagte sie, das will ich schon wissen.
„Ich werde die Zeitzonenlinie nicht mehr um unser Land herumführen lassen, sondern sie ganz gerade genau durch das Land hindurch laufen lassen“ sagte er stolz.
„Und was sagt der Präsident dazu?“ fragte seine Frau.
„Na der hat mich doch dazu ernannt“ sagte er empört.
„Und wie stellen sich der Herr Präsident und der Herr Minister diese Begradigung vor?“
Der Präsident und Minister für die Begradigung der Zeitzonenlinie holte tief Luft.
„Ganz einfach: Die Zeitzonenlinie wird ganz genau exakt durch unser Land führen, wie mit dem Lineal gezogen. Und damit jeder die Linie sieht, werden wir sie überall markieren. Vielleicht mit hübschen roten Pflastersteinen...
Oder mit grünen...
Oder mit Blumenkübeln.“
(Er wusste, seine Frau mochte Blumen sehr gern...)
Der Präsident warf einen Blick auf das Bild, das seine Tochter malte, und schnaubte einmal kurz auf.
„SO dick bin ich aber nun wirklich nicht, Regina“ rief er ein bisschen grummelig.
„Doch, Papa, das bist du“ sagte Regina und malte weiter.
Der Präsident schnappte ein bisschen nach Luft und blickte seine Frau an.
„Dann wirst du sicherlich eine ganze Weile ziemlich beschäftigt sein, oder?“
„OH ja, das werde ich“ sagte der Minister stolz.
"Dann wünsche ich dir mal alles Gute" sagte seine Frau und atmete ganz tief ein.


Gesagt, getan, der Minister schnappte sich eine Landkarte und markierte ganz genau, wo die Zeitzonenlinie verlief, dann rief er seinen obersten Gärtner und seinen obersten Straßenbauer, zeigte ihnen die Karte und sagte ihnen, was er vorhatte.
"Herr Präsident, das sollen wir wirklich machen?" fragte der oberste Gärtner.
„Aber ja“ sagte der Präsident und nickte stolz.
„Ganz genau so, wie hier auf dieser Karte eingezeichnet?“ fragte der oberste Straßenbauer und kratzt sich am Kopf.
Der Präsident holte tief Luft.
"Ich bin der Minister für die Begradigung der Zeitzonenlinie, ernannt vom Präsidenten persönlich, und wir sagen: So wird das gemacht."

Also machten sich die beiden tatsächlich an die Arbeit, und nach einigen Tagen hatten sie eine ganz exakt genau gerade Linie gezogen, durch das ganze Land. Die Linie verlief durch Wiesen und Wälder, durch einen kleinen See, dort war er mit Bojen markiert, durch eine kleine Stadt und sogar durch ein Schule. Viele Menschen wunderten sich über die Linie aus roten Steinen, aber viele freuten sich auch über die vielen neuen Blumenkübel. Auch wenn einige von ihnen ziemlich im Weg standen.

Der Präsident sagte den Reportern vom Fernsehen, dass er eine wichtige Rede zu halten habe, die alle Menschen hören sollten. Also kamen die Reporter, mit Kamera und Mikrofon, und der Präsident zog sich seinen schönsten Pullover an und erklärte den Menschen, was die Linie bedeutete.
Am Ende seiner Rede blickte er auf seine Uhr, blickte bedeutsam in die Kamera und sagte mit wichtiger Stimme:
„Und hiermit verkünde ich, das ab sofort auf der linken Seite der Linie (er schaute genau auf seine Uhr) viertel vor sieben und auf der rechten Seite der Linie viertel vor acht Uhr ist.“

Im ganzen Land herrschte natürlich große Aufregung. Kinder wurden sofort vom Spielen herein gerufen, da es auf einmal schon eine Stunde später war, Frauen beeilten sich, das Essen doch noch pünktlich auf den Tisch zu bekommen und Busse waren auf einmal eine Stunde zu spät.
Und die Aufregung ging am nächsten Tag natürlich weiter. In der Schule, durch die die Zeitzonenlinie ging, begann der Unterricht in der einen Hälfte der Schule nun eine Stunde später als in der anderen. In der Stadt mussten Menschen, die beim Bäcker ihre Brötchen kaufen wollten, plötzlich eine Stunde vor dem verschlossenen laden warten, da es dort noch eine Stunde früher war. Überquerte der Bus die Linie, war er entweder eine Stunde zu spät oder eine Stunde zu früh. War er zu spät, dann schimpften die Menschen. und war er zu früh, dann blieb er einfach eine Stunde stehen, damit er wieder pünktlich war, und die Menschen schimpften schon wieder.
Der arme Busfahrer!

Doch der Präsident war stolz. So was wie in seinem Land gab es in keinem anderen kleinen Land der Welt. Am Mittag des ersten Tages der neuen Zeitrechnung ging er in sein Esszimmer und blickte auf den leeren Esstisch. Er kuckte noch mal ganz genau hin und dann auf seine Uhr und dann wieder auf den leeren Esstisch. Er kratzte sich am Kopf und suchte seine Frau. Die saß am Fenster und strickte, der grüne Schal war mittlerweile schon bestimmt fünf Meter lang.
Oder noch länger.

Ähm, sagte er, gibt´s denn heute nichts zum Mittagessen?
Seine Frau blickte kurz von ihren Stricknadeln auf.
„Jetzt schon?“
Der Präsident blickte auf seine Uhr und sagte: „Wieso jetzt schon? Es ist zwölf Uhr.“
Seine Frau strickte weiter. "Und bei mir ist es erst elf, du musst noch eine Stunde warten.“

Und da fielen dem Präsidenten die vielen Blumenkübel auf, die wie auf einer Perlenkette aufgereiht im ganzen Präsidentenhaus standen.
"Ähm, verläuft die Zeitzone etwa direkt durch unser Haus" fragte der Präsident entgeistert.
"Ja, das hat dein Minister wohl so beschlossen" sagte die Frau.
"Also bei dir ist es elf Uhr und bei mir zwölf?“
„Exakt“ sagte sie, ohne von ihren Stricknadeln aufzublicken.
„Hast du denn vielleicht , ähm, eventuell Lust, jetzt hier auf meine Seite zu kommen?
Dann ist es für dich auch zwölf Uhr und wir können essen.“
„Komm du doch auf meine Seite, hier ist es erst elf, und wir könnten noch ein Stündchen plaudern.“
„Aber ich habe doch JETZT Hunger“ sagte der Präsident und seufzte tief.

Regina kam ins Zimmer gerannt, sie hatte schon ihre Reitstiefel an und trug ihre Reitkappe.
„Reiten!“ reif sie, „jetzt!“.
„Nein, Schatz“ sagte die Frau des Präsidenten, „der Reitstall ist auf der anderen Seite der Zeitzone, dort ist es noch nicht so spät wie hier, wir müssen noch ein bisschen warten mit deiner Reitstunde“.
„Reiten JETZT“ rief Regina, diesmal ein bisschen lauter.
„Dann sag das mal deinem Herrn Papa“ sagte die Frau ungerührt.

Da klingelte das Telefon.
Es war der Direktor der Schule, und der klang ganz aufgeregt.
"Herr Präsident, so geht das nicht weiter, in der einen Hälfte der Schule fängt der Unterricht nun eine Stunde eher an als in der anderen, und wenn die Schüler aus der einen Hälfte auf den Sportplatz gehen, müssen sie nun alle ihre Uhren um eine Stunde vorstellen, und wenn die Schüler aus der anderen Hälfte in den Kunstraum gehen, ist es eine Stunde früher. Alle sind verwirrt und durcheinander. Kann die Linie nicht einen ganz klitzekleinen Schlenker um unsere Schule machen?
"Ich werde das mit meinem Minister für die Begradigung der Zeitzonenlinie besprechen" sagte der Präsident und legte schnell auf.
Sofort klingelte das Telefon wieder. Es war der oberste Förster des Landes, der auch für den Fischfang und die Angler zuständig ist.
„Herr Präsident“, sagte er etwas atemlos, „in unserem Land herrscht das Fischfang-Gesetz von 1887, und das besagt, dass man erst ab sieben Uhr morgens angeln darf. In unserem Fischteich ist aber auf der einen Seite des Sees erst halb sieben Uhr und auf der anderen Seite schon halb acht. Die Angler fangen auf der Seite an zu angeln, auf der es später ist, und wechseln dann einfach auf die andere Seite hinüber. Dürfen die das?“
Man konnte hören, er war ziemlich empört.
Der Präsident grummelte.
„Ich werde das mit den zuständigen Gremien besprechen“ sagte er, bevor er auflegte.
Und ganz tief seufzte.
Dann ging er zu seiner Frau.

„Hast Du auch Deine Uhr umgestellt?“ fragte sie, ohne von ihrem mittlerweile mindestens vier Meter langen grünen Schal aufzublicken, an dem sie mit, nun ja, sagen wir wie es ist, verbissenem Nachdruck strickte.
„Ähm , neee, wieso?“
„Naja, du bist der Präsident, und deine Uhr muss doch immer richtig gehen. Es kann doch nicht angehen, dass die Uhr des Präsidenten eine Stunde nachgeht, oder?“
Der Präsident brummte.
„Ich muss mal nachdenken“ sagte er.
„Und ich muss wohl mal in die Stadt gehen“ sagte er und brummte weiter.
Seine Frau holte ganz langsam ganz tief Luft, aber so dass er es nicht bemerkte.

Der Präsident ging in die Stadt, und er ging ausnahmsweise einmal nicht zuerst zum Friseur und danach ins Wirtshaus, sondern direkt zum einzigen Uhrenhändler, der am Marktplatz seinen Laden hatte.
„Oh, guten Tag, Herr Präsident, was verschafft mir die Ehre?“ sagte der Uhrenhändler, als der Präsident die Ladentür öffnete.
„Hmm, naja, wollt mal sehen, wie es so geht“ brummte der Präsident.
„Wie es so geht, wie es so geht“ lachte der Uhrenhändler, denn er dachte, das wäre ein kleiner Witz des Präsidenten gewesen.
„Nun, alle Uhren gehen, gehen WIEDER richtig, denn ich musste sie ja alle umstellen.“
„Umstellen? Wieso?“ grummelte der Präsident.
„Naja, nachdem die neue Zeitlinie gezogen war, war es hier auf einmal eine Stunde früher, also musste ich alle Uhren vorstellen. Wie sähe das den aus, wenn beim Uhrenhändler alle Uhren falsch gingen...“
Sein Lehrling, ein blasser dünner Junge mit Segelohren, kam aus der hinteren Werkstatt und blickte den Präsidenten klagend an.
„ALLE Uhren umstellen, ja ja“ seufzte der Lehrling.
Der Präsident blickte sich um. Überall an den Wänden, in Vitrinen und Schaukästen tickten Uhren, es gab Kuckucksuhren, Armbanduhren und Taschenuhren.
„ALLE“ wiederholte der Lehrling.
„Ist ja gut“, sagte der Uhrenhändler, „nun ist es ja geschafft. Und was dürfen wir heute dem Herrn Präsidenten anbieten?“
Der Präsident brummte kurz.
„Ich brauche eine Armbanduhr.“
„Ach, tut es die alte Uhr nicht mehr so gut? Oder sollen wir sie reparieren?“
„Nein nein, ich brauche eine zweite Uhr. Eine Armbanduhr, die mir die Uhrzeit anzeigt, wie sie im anderen Teil des Landes ist. Denn die Armbanduhr des Präsidenten muss natürlich immer exakt die korrekte Uhrzeit anzeigen, oder?“
„Da haben Sie wohl recht, Herr Präsident“ sagte der Uhrenhändler.
Der Präsident suchte sich eine Armbanduhr aus, nicht zu teuer, damit seine Frau nicht schimpfte, und zog sie gleich an.
„Linke Hand: Linke Seite des Landes, rechte Hand: Rechte Seite des Landes. Ist doch ganz einfach, oder?“ sagte der Präsident und bemühte sich, einen sehr zuversichtlichen Eindruck zu machen.
„Wie es dem Herrn Präsident beliebt“ sagte der Uhrenhändler.
Der Lehrling musste auf einmal sehr doll husten und ging lieber wieder zurück in die Werkstatt.

Der Präsident machte sich auf den Rückweg nach Hause. Auf dem Weg begegneten ihm zwei Frauen, die so sehr in ihr Gespräch vertieft waren, dass sie ihn gar nicht bemerkten.
„Weißt du“, sagte die eine der Frauen, „mein Mann arbeitet ja in der linken Hälfte, und wir wohnen in der rechten Hälfte. Das wäre ja noch machbar, aber unser Sohn wohnt ja nun schon seit einem Jahr im Nachbardorf, dort ist ebenfalls die rechte Hälfte. Ich mach also morgens ganz normal das Frühstück für meinen Mann, der fährt dann in den Betrieb und muss dann, sofern denn der Bus pünktlich fährt, erst mal eine Stunde warten, bis der Betrieb aufmacht. Mein Sohn kommt in der Mittagspause immer nach Hause zu mir und will dann was essen. Das ist dann bei mir aber schon am Nachmittag. Und dann kommt schon wieder mein Mann nach Hause und will sein Abendbrot. Ich steh den ganzen Tag nur noch in der Küche und mach Essen warm.“
Sie seufzte tief.
Die andere Frau nickte verständnisvoll.
„Jaja, aber bei mir ist es noch schlimmer: Das eine Kind geht zur Grundschule, das andere Kind ist in der Lehre beim Uhrenhändler. Zwei Kinder, zwei Hälften des Landes. Das heisst: Jeden morgen zwei mal Frühstück machen, dann zwei mal Mittagessen und dann zwei mal Abendbrot. Und dann hatte ich einen Friseurtermin, und mir wurde gesagt, ich sei eine Stunde zu spät und nun wäre nichts mehr frei....“

Der Präsident ging schnell weiter nach Hause.
Dort war zum Glück alles wie gewohnt. Seine Frau saß am Fenster, und zu ihren Füßen kringelte sich ein sehr sehr langer grüner Schal, und Regina stand in der Mitte des Zimmers und hüpfte von einem Fuß auf den anderen.
„Schau mal, der Papa ist da, nun kannst du auch mal mit ihm dein neues Spiel spielen“ sagte die Frau des Präsidenten, und man konnte, wenn man genau hinhörte, ein ganz klein bisschen hören, dass sie ein ganz klein bisschen genervt war.
„Oh, ein neues Spiel?“ fragte der Präsident und bemühte sich, einen irgendwie freudigen Eindruck zu machen.
„Ja“, rief Regina, „das Uhrzeit-Spiel“.
„Und wie geht das?“
Regina stellte sich direkt neben die Blumentöpfe, die immer noch eine Linie durch das Wohnzimmer bildeten.
Dann blickte sie ihren Vater herausfordernd an.
„Wie spät ist es?“ fragte sie.
Dem Präsidenten wurde ein klein wenig heiß, er versuchte, sich schnell die Karte seines Landes vorzustellen, blickte dann auf seine linke Armbanduhr und versuchte, sehr überzeugend zu klingen.
„Es ist jetzt ganz genau viertel vor drei, das sage ich dir als dein Vater und als Präsident dieses Landes“.
Regina kuckte ihren Vater kurz zweifelnd an, nickte aber dann.
Dann hüpfte sie über den Blumentopf, der neben ihr auf dem Fußboden stand, und blickte wieder auf ihren Vater.
„Und wie spät ist es jetzt?“
„Immer noch viertel vor drei“ sagte der Präsident.
„Falsch, falsch, falsch“ rief Regina und sprang auf und ab.
„Du musst immer sagen, wie spät es bei IHR gerade ist“ sagte die Frau des Präsidenten.
„Gut“, sagte der Präsident, „bei dir ist es gerade ganz genau vierzehn Minuten vor VIER“.
Er brummte und seufzte zugleich.
Regina blickte ihren Vater an, nickte ernsthaft, und sprang wieder über den Blumentopf zurück.
„Und jetzt?“
„Jetzt ist es vierzehn Minuten vor DREI“ sagte der Präsident.
Regina bestätigte dies mit einem erneuten Nicken, und sprang wieder über den Blumentopf.
„Und jetzt?“
Der Präsident murrte ein bisschen.
„Das ist dein neues Lieblings-Spiel, oder?“ fragte er.
Seine Frau lachte kurz auf.
„Ja, und sie spielt das sehr sehr ausdauernd, nicht wahr, Regina?“

Der Präsident brummte.
Und brummte.
Seine Frau wusste: Wenn er anfing zu brummen dachte er nach. Sehr doll nach.
Er brummte und brummte und hörte gar nicht mehr auf zu brummen.
Seine Frau ließ ihr Strickzeug sinken und blickte ihn an.
„Meinst Du, Du könntest mal mit deinem Minister für die Begradigung der Zeitzonenlinie reden? Ich meine, der arme Mann hat so viel Ärger und Arbeit gehabt, der braucht doch bestimmt mal einen kleinen Urlaub. Und wenn er gerade mal nicht da ist, könnte doch vielleicht der kluge Herr Präsident dafür sorgen, dass hier in seinem Land wieder Ordnung herrscht. Oder?“
Der Präsident brummte noch einmal kurz und meinte dann, dass das wohl keine sehr schlechte Idee sei.
Gesagt, getan: Der Herr Minister wurde in den Vorruhestand versetzt, bekam noch einen Orden und ward nimmer mehr gesehen. Einen Tag später hielt der Präsident eine Rede im Fernsehen, in der er die Regelung der exakten Zeitzone ein für alle Mal zurück nahm und sich stolz und ehrfürchtig auf die Tradition seines Großvaters besann, die besagt, dass die Zeitzonenlinie einen Schlenker um das kleine Land macht.
Und alle Bewohner des Landes waren so begeistert von der Nachricht, dass sich kaum einer darüber wunderte, dass der Präsident einen sehr sehr langen grünen Schal bei seiner Ansprache trug.

Dienstag, 27. Dezember 2011

Haben wollen!

Heute früh erregte der Newsletter eines Schnäppchen-Onlineshops meine spontanen "Haben-Wollen-Synapsen", denn dort wird eine außergewöhnliche Laptop-Tasche angeboten, aus der man sogar seine Suppe löffeln kann:

Donnerstag, 22. Dezember 2011

mal kurz nachrechnen, ...

liebe BILD.
Die Online-Redaktion macht einen kurzen Jahresrückblick auf die TV-Desaster des zuende gehenden Jahres und lobt zunächst mal den blondulierten Dauergrinseonkel in den Quotenhimmel: "Fast jeder zweite Deutsche" habe seinen Abschied bei "Wetten dass...?" gesehen.

Ups, das klingt ja fast nach Staatsfernsehen in kommunistischen Ländern, denn Deutschland hat fast 82 Millionen Einwohner und demnach wäre die Zuschaueranzahl bei +- 40 Millionen anzusetzen.

40 Millionen ????????????

Wir halten mal den Ball flach, es waren dann doch nur (immerhin) knapp 15 Millionen,

Dienstag, 20. Dezember 2011

Texte, die es nicht geschafft haben

... und eine 2. Chance verdienen. Wie jeder Schreiber liefere auch ich manchmal Texte ab, die nicht genommen werden, aus den unterschiedlichsten Gründen. Da sie meiner Meinung aber eine Chance verdient haben werd ich in unregelmäßigen Absänden mal in meinen Ordnern wühlen und sie wieder herauskramen.
Ganz aktuell dieser hier:
(Einen weiteren etwas längeren über komplett verunglückte Auto-Namen gibt es auf der Nebenseite)


Warum sich Suchmaschinenoptimierung lohnt
Etwas lohnt sich, wenn man mehr zurück erhält als man investiert hat, und dies trifft beim Suchmaschinenoptimierung  zu. Lesen Sie, warum.

Suchmaschinenoptimierung ist zwar anfangs ein wenig kompliziert, doch man kann sich schnell mit den Mechanismen vertraut machen und schon bald Erfolge erzielen. Und: Suchmaschinenmarketing lohnt sich auf jeden Fall, hier erfahren Sie die Gründe.
Zur Verdeutlichung der Wichtigkeit von Suchmaschinenoptimierung hilft ein – zugegebenermaßen ungewöhnliches – Gleichnis:

Stellen Sie sich, vor, Ihre Internetseite wäre ein Ladengeschäft im größten Einkaufszentrum der Welt. In diesem Einkaufszentrum gibt es die unfassbare Anzahl von einer Billion Geschäften. Wenn sich auf jeder Etage eine Million Geschäfte befänden, wäre das Zentrum eine Million Stockwerke hoch! Dort gibt es sowohl edle Boutiquen als auch billige Absteigen, in manchen Geschäften werden die Kunden gnadenlos übers Ohr gehauen, in anderen gibt es hochwertige Dinge umsonst oder man kann sich umfassend über Sachverhalte informieren. Es gibt spezielle Geschäfte, in denen man sich mit Freunden treffen oder neue Bekanntschaften machen kann und andere, die ein großes schwarzes Brett anbieten, auf dem man seine eigene Meinung, seine Fotos und seine Fundsachen auf einem Zettel ankleben darf.
Viele der Geschäfte haben bunt blinkende Reklameschilder und große Plakate, auf denen sie den Kunden die tollsten Sachen versprechen. Vor den Geschäften stehen nette junge Menschen und geben jedem Vorübergehenden einen Gutschein, der ihnen einen Rabatt oder ein Geschenk verspricht.
Irgendwo auf einem der Stockwerke ist auch Ihr Geschäft zu finden. Dummerweise hatten Sie bei der Standortvergabe Pech, denn ein direkter Konkurrent hat einen viel besseren Platz ergattern können. Aber es gibt Rettung: Im Erdgeschoss des Einkaufszentrums, gleich neben dem Eingang, befindet sich die Information. Dort kann jeder Kunde, der von der unüberschaubaren Größe des Einkaufszentrums komplett überfordert ist, bei einer freundlichen Dame fragen, wo sich genau das Geschäft befindet., das seine Bedürfnisse erfüllt. Die nette Dame scheint allwissend zu sein, aber ist sie das auch wirklich? Ihr Konkurrent hat bei der Dame ein bisschen nachgeholfen und ihr ganz genau erklärt: „Wann immer ein Kunde nach einem Produkt sucht, das ich im Angebot habe, dann empfehle im zuallererst MEIN Geschäft.“ Das ist jetzt nicht schön für Sie. Die Dame nennt Ihr Geschäft zwar auch, aber erst an tausendster Stelle, das dauert ewig lang, und zu diesem Zeitpunkt hat der Kunde bereits die Geduld verloren und ist schon längst auf dem Weg zur Konkurrenz.
Was kann da helfen? Sie machen sich auf den Weg zur sympathischen Dame vom Informations-Schalter und erklären ihr geduldig, was Sie im Angebot haben, wie schön Ihr Geschäft ist, dass es dort auch Sonderangebote gibt und man sich um die Belange der Kunden kümmert.
Resultat: Die Dame ist äußerst angetan von Ihren Erläuterungen, und dem nächsten Kunden, der nach Produkten sucht, die sowohl Sie als auch Ihr Konkurrent im Angebot hat, wird sie als erstes Ihr Geschäft empfehlen. Sie haben auf einmal viel mehr Kunden als zuvor, und der Konkurrent ärgert sich ganz schrecklich.
Aber Vorsicht: Die Mitarbeiterin vom Informations-Schalter ist unbestechlich und integer! Wenn Sie ihr die tollsten Dinge versprechen und sie merkt, dass man sie belogen hat, dann wird sie dies gnadenlos bestrafen.

Wir geben zu, das klang jetzt ein wenig wie eine Märchenstunde, aber wenn man die Dame am Informations-Schalter mit der Suchmaschine gleichsetzt, das Einkaufszentrum mit dem Internet und Ihr Geschäft mit Ihrer Internetseite, dann sollte spätestens jetzt auch Ihnen die Bedeutung von Suchmaschinenoptimierung klar geworden sein.

Samstag, 17. Dezember 2011

Faktencheck

(Noch)Ministerpräsident Wulff steht in der Kritik wegen seines Darlehens und der Art und Weise, wie er diesen zu rechtfertigen versuchte. Nun wird ominös verbreitet, er hätte damit gegen einen Ministererlass des Landes Niedersachsen verstossen. Machen wir doch einfach mal einen kleinen Faktencheck:

Ist doch absolut eindeutig:

In einem Erlass steht wortwörtlich unter §1 (Zitat, kein Plagiat):
"Beamtinnen und Beamte müssen jeden Anschein vermeiden, im Rahmen ihrer Amtsführung für persönliche Vorteile empfänglich zu sein und sich nicht ausschließlich an sachlichen Erwägungen zu orientieren"

in §3 unter Annahmeverbot (Zitat, kein Plagiat):
"Aufgrund der generellen Gefahr für den Anschein der Empfänglichkeit für private Vorteile ist die Annahme folgender Leistungen grundsätzlich untersagt, soweit in Nummer 4 nichts Abweichendes bestimmt ist:
d) die Gewährung besonderer Vergünstigungen bei Privatgeschäften (z. B. zinslose oder zinsgünstige Darlehen, verbilligter Einkauf, individuelle Rabatte),"

und als Schlussbemerkung zu §2 (Zitat, kein Plagiat):
"Auf den Wert des Vorteils kommt es grundsätzlich nicht an. Dies gilt selbst dann, wenn im Einzelfall nach Art und Wert des Vorteils nicht anzunehmen ist, dass die Beamtin oder der Beamte dadurch in der Objektivität beeinträchtigt werden könnte, denn es muss schon der Anschein vermieden werden, im Rahmen der Amtsführung für persönliche Vorteile empfänglich zu sein."

Was kann man an diesem Erlass missverstehen, umdeuten, anders auslegen ???
Und warum sollte für Beamte anderes gelten als für den Ministerpräsidenten?

Übrigens, wer nach wie vor sagt, dass der werte Herr Präsident ja keinen wirklichen Vorteil erhielt:

"Nach einer Bundesbank-Statistik belief sich der durchschnittliche Kreditzins für Wohnungsbaukredite mit einer Zinsbindung von ein bis fünf Jahre im Oktober 2008 auf 5,43 Prozent. Das Darlehen an Wulff kostete dagegen nur vier Prozent und war laut Edith Geerkens unbesichert gewährt worden. Einen solchen Kredit aber hätte auch einem Ministerpräsidenten vermutlich keine Bank gegeben, heißt es in dem Zeitungsbericht unter Berufung auf Angaben der ING Diba und eines anderen Baufinanzierers."
quelle

Freitag, 16. Dezember 2011

"Wurstmacher kauft eine Müsli-Box"

Unser armer Bundespräsident hat ja momentan nicht viel zu lachen. Aber wenn er nicht komplett humorlos ist wird er die 2. Episode der 15. Staffel von South Park zum Brüllen finden: Die Schüler veranstalten einen absolut kläglichen "Comedy-Award", und dabei küren sie auch das unlustigste Volk der Welt. Nominiert: Japaner, die Yupik-Eskimos (beheimatet irgendwo auf der Tschuktschen-Halbinsel) und - die Deutschen. Wer gewinnt? WIR natürlich. Doch die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: Es folgt eine Tirade des "German President" im amerikanischen TV, der den Humor der Doitschen verteidigen will, im Hintergrund ist eindeutig Mutti Angi zu erkennen. Das Ganze ähnelt der Rede von Charlie Chaplin als Diktator Hinkel und ist un-fass-bar komisch, Wulff will den doitschen Humor unter Beweis stellen und erzählt einen Witz, und der lautet so: "Ein Wurstmacher kauft eine Müsli-Box". Das wars. Das war der ganze Witz!

Dann droht er mit Vergeltung, was an der Schule für komplette Panik sorgt, weiss man doch aus dem Geschichtsunterricht, was passiert, wenn die Doitschen mal so richtig dolle sauer sind. Und es geschieht: Die doitsche Regierungsmannschaft rückt an und sorgt für mächtig Aufregung an der Schule:
(böserweise erhält Merkel auch noch eine männliche Stimme, allerdings akzentfrei...)


Wer denkt, nun sei langsam das Ende erreicht, der irrt gewaltig, denn die Schüler versuchen alles, um sich zu retten: Es wird der arme Kyle Broflowski präsentiert, der jüdischen Glaubens ist und die Regierungstruppe (sic!) besänftigen soll. Ergebnis: siehe links.




Doch die Doitschen können mit einem Wunderwerk der Ingenieurskunst aufwarten, einem Spass-Roboter namens Funnybot, der unfassbar schlechte dämliche Witze reisst und damit in Amerika innerhalb kürzester Zeit zum Superstar wird und die Hallen füllt. Die amerikanischen Comediens (Leno, Stiller etc)  sind "not amused" und drohen ihererseits mit Vergeltung: Auch sie wollen die Kids dafür zur Verantwortung ziehen und - selbstverständlich - umbringen. Doch der doitsche Comedy-Roboter sorgt schnell  für einen Eklat, als er über 1000 Zuschauer bei einem Auftritt in Hollywood mit seinen eingebauten Maschinenpistolen eiskalt abknallt. Der doitsche Funnybot will mit allen Mitteln die Weltherrschaft im Comedy-Bereich erlangen und deshalb die Weltbevölkerung eliminieren. Raketen und Bomben sollen dabei helfen...
Ob es ein gutes Ende gibt?
Hier ist die komplette Folge (auf  amerikanisch) zu sehen....


Dienstag, 13. Dezember 2011

Schnappatmung

Da ich eigentlich nur noch keuche und schnappatme und mich gar nicht mehr beruhige (nein, es geht nicht um den Berliner 12-Tage-Senator, der so dreist war, NICHT zurückzutreten, sondern um seine Entlassung zu bitten, damit er so für seine - ich wiederhole mich - zwölf Tage im Amt auch für die nächsten Monate sein Übergangsgeld (!) erhält, und ich rege mich auch nicht über den Tagesspiegel auf, die meinen so vortrefflichen Kommentar zum Artikel erst veröffentlichten und nach 10 Sekunden wieder löschten:
und übrigens ähnlich empörte Kommentare problemlos zuliessen....

Nein, ich schnappatme natürlich wegen KT, dem Lügenbaron, und der unbegreiflichen Entscheidung, ausgerechnet IHN als (unbezahlten) Berater in die EU-Kommission zu berufen.
Daher hier nur ein paar Links:
Einmal zur Facebook-Seite von Neelie Kroes, auf der sich unfassbar viele fassungslose Kommentare häufen (noch?), dann zu einer (noch) viel zu unbeachteten Online-Petition gegen die Berufung und zum Mitschnitt der Pressekonferenz.

Update: Die Schnappatmung wird langsam zu Brechreiz, wenn man die Rechtfertigung von Kroes in ihrem Blog liest, Zitat (kein Plagiat, Fettdruck aus dem Original übernommen):
"Ich weiß dass wir alle Fehler machen die wir hinterher bedauern und dass der einzige Weg für Menschen und Gesellschaften darin besteht, Vergangenes aufzuarbeiten und zu vergeben und sich auf die Zukunft zu konzentrieren. Meiner Ansicht nach hat er bereits für seinen Fehler bezahlt, er hat alle seiner Ämter niedergelegt und sein Doktortitel wurde ihm entzogen."

Bevor es hier allzu weihnachtlich wird...

... mal wieder ein Fundstück, und wer hat´s gefunden? Der von mir stets gern gelesene werbeblogger : Ein YouTube-Clip, der davon handelt, was die Models im IKEA-Katalog so machen, wenn gerade mal wieder kein Schwein kuckt. Ich sach: Kucken!



(auch der Abspann ist sehenswert und zudem gruselig, ich träume heute Nacht bestimmt von unterirdischen labyrinth-artigen Verliesen, in denen die bedauersnwerten Katalogmodelle ihr tristes Dasein fristen....)

Sonntag, 11. Dezember 2011

Ach Du Grundgütiger!

Wer denkt, er hat schon alle Grausamkeiten des Weihnachts-Terrors gesehen, der hat warscheinlich noch nicht Matthias Reims deutsche (!!) Version des komplett abgenudelten Wham!-Klassikers "Last Christmas" durchlitten. Besinnliches Gruseln wünsch ich euch:

Freitag, 2. Dezember 2011

Fundstück des Tages


Der Dalai Lama ist ja bekannt für seine ausserordentlich humorige Ader....   Doch er muss die Pointe auch verstehen, um darüber lachen zu können. Ein US-Nachrichtensprecher Moderator des australischen Frühstücksfernsehens will einen Witz machen, den der gute Dalai Lama aber partout nicht versteht. Dabei ist der Gag eigentlich gar nicht mal so schlecht.... Und der Dalai Lama ist so niedlich, dass man ihn knuddeln möchte!

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Paranoiaaaaaa

Hilfe, ich wurde verfolgt! Ein irrer Typ mit wirrem Blick kuckte mir tieeeef in die Augen, wann immer ich einen Artikel auf Wikipedia lesen wollte. Immer! Er war überall, und wie der Igel beim legendären Rennen grinste er mich an: Ich bin schon da! Es gab kein Entkommen, er kannte keine Gnade....











Nun ist er verschwunden, plötzlich und ohne Vorwarnung. Was mich aber eigentlich noch mehr ängstigt, denn ständig schaue ich über meine Schulter oder in den Kühlschrank und erwarte, dass er mir aus dem Gemüsefach entgegenspringt.







Aber wer nun denkt, dass der Verfolgungswahn nun langsam absolut obsolet werden könnte, der irrt, denn die bösen Mächte haben einen neuen Krieger in die Schlacht geschickt. Überheblich schaut er auf mich jämmerlichen Wikipedia-Nutzer herab, die Arme selbstsicher vor der Brust verschränkt. Das schwarze Shirt lässt auf dunkle Machenschaften schliessen, die Mundwinkel sind arrogant hochgezogen, das Haupthaar ist exakt gescheitelt.
Hilfeeeeeeee.....




Doch ich bin ganz doll tapfer und klicke seine Botschaft an, denn er bittet mich inständig darum und wendet sich offensichtlich persönlich an MICH (Kreisch!):



Angstvoll lese ich die erste Zeile:

und ich WUSSTE es doch: Dunkle Mächte, schwarze Messen, der Teufel höchstpersönlich!
Gaaaanz schnell wegklicken....
Kann wirklich niemand helfen? Ich will niedliche Katzenfotos sehen anstatt des Teufels in Person.

Plötzlich erscheint ein Engel: "Du willst Katzenfotos sehen auf Wikipedia anstatt des Teufels Angesicht? Kein Problem, surfe auf Googles Chrome und lade dir im Webstore dieses kostenlose App herunter, das in Zukunft den Teufel aus Wikipedia verbannen wird und stattdessen stets wechselnde niedliche Katzenfotos zeigt. Preise den Entwickler und danke dem Google-Gott!"

Ganz-tief-seufz. die Welt ist wieder schön!
Get Fireworks Effect Effect