Mein Maskottchen ist der Gefahrgutbeauftrage von LEGO. Er sitzt auf meinem Schreibtisch und wacht darüber, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Den Beginn unserer wunderbaren Freundschaft sehen Sie hier (und über die Schwierigkeiten, zueinander zu finden erfahren Sie hier mehr)

Making of Sinnfreies Spielen

Wie der Artikel entstand:
ok, ich gebe ungerne zu, dass ich zuerst durch einen Artikel auf bild.de auf den kleinen Strahlemann stiess. Der Titel "GAU im Kinderzimmer" liess mich spontan an Loriots grandioses "Weihnachten bei Hoppenstedts" denken "Schau mal, Dicki, wir bauen uns ein Atomkraftwerk". Und später: "Es hat PUFF gemacht!" - "Entzückend!"

Der Bericht war gewohnt reisserisch ("LEGO verkauft Fukushima-Figuren"), aber weckte sofort einen unstillbaren Will-ich-haben-Drang in mir. Dieser kleine Strahlemann sollte fortan auf meinen Schreibtisch sitzen, neben meinem Computer, zur ständigen Mahnung und Erheiterung, je nach Gemütslage.

Auf der Homepage vom LEGO-Shop wird die neueste Kollektion sogar mit dem Bild des Strahlemanns beworben, allerdings muss man das Kleingedruckte  die Information schon sehr genau lesen. Denn es gibt in der Kollektion 16 Figuren, und maximal 16 darf man pro Bestellvorgang in den virtuellen Warenkorb werfen. ICH ging davon aus, dass, wenn ich 16 Figuren bestelle, auch dementsprechend jede der verschiedenen Figuren je ein mal erhalten würde.
Pustekuchen!
Denn dort steht etwas von "versiegelten Überraschungstütchen" und "Leider können Wünsche für bestimmte Minifiguren nicht berücksichtigt werden".

Wie der Leser schon ahnt: In meinen 16 Tütchen waren diverse kleine Punker, Kimono-Mädchen und Frankensteins Monster, aber KEIN Gefahrgutbeauftragter.
Dies fand ich natürlich erst heraus, nachdem ich ALLE Tütchen aufgerissen hatte, und ein Blick auf die Homepage sagte mir unmissverständlich, dass geöffnete Packungen von der Rückgabe ausgeschlossen wären. Ein - ich gebe zu, etwas weinerlicher - Anruf bei der Service-Hotline von LEGO half nicht viel. Man bot mir - wirklich sehr kulant - an, mir umsonst noch vier weitere Tütchen zu schicken, in der Hoffnung, dass dann der heissersehnte Bursche dabei sei, was ich aber ablehnte mit den Worten "...naja, bei MEINEM Glück hab ich dann nachher 6 kleine Punker". Ich darf nun die Figürchen zurücksenden und erhalte eine virtuelle Gutschrift auf meinen LEGO-Konto, immerhin.
Nicht vorenthalten will ich dem geneigten Leser einen schönen Satz (nein, es sind tatsächlich drei) aus der netten Mail, die ich dann erhielt:

"Die LEGO Company wendet hier das sogenannte "Blind-purchase"-Prinzip an. Dies bedeutet, dass die Figuren in undurchsichtigen Überraschungstüten enthalten sind und LEGO Fans vor dem Öffnen der Tütchen nicht wissen, welche Figur genau sie erstanden haben. Es tut uns Leid zu hören, dass Sie das Überraschungs Prinzip nicht verstanden hatten."


Vielleicht ist man in meinem Alter einfach nicht mehr auf Überraschungs-Prinzipien vorbereitet.

Aber es gibt, wie man schon ahnt, ein Happy-End.
Zum Glück gibt es ebay, und es gibt nichts, was es nicht auch dort zu finden gibt.
In diesem Zusammenhang ein dicker Dank an die überaus nette Fiona und ihren Web-Shop, wo ich meinen neuen kleinen Freund zu einem sehr moderaten Preis erstehen konnte und, nach ein bisschen Quengeln, auch noch am gleichen Tag abholen konnte.

Das Foto-Shooting entstand übrigens zum größten Teil in Dirks Miniatur-Steingarten, der, wenn man ein bisschen Phantasie mitbringt, wahrhaftig wie ein kleiner japanischer Garten ausschaut.

PS: In der Süddeutschen ist übrigens ein Interview mit der Sprecherin von LEGO erschienen.

Update 21.04: Der Admin des "Gefahrgut-Forums" (ja, so was gibt´s) hat meinen kleinen Artikel wohlwollend verlinkt. Herzlichen Dank!









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