Wenn Satire auf Realität trifft verstummt selbst (fast) der Sarkasmus: In Berlin werden die Flüchtlinge teilweise unter Zuständen "gehalten", die an Massentierhaltung erinnern. Diese Massenunterkünfte sind ein offensichtliches Zeichen des Versagens unseres Staates. Große zugige Hallen mit Hunderten von klapprigen Etagenbetten, keinerlei Möglichkeit für Rückzug in ein Minimum an Privatsphäre, groteske hygienische Zustände, entwürdigendes Warten auf Verpflegung, das "Aufeinanderhocken" provoziert Aggressionen, dazu dann noch "Wärter" fernab jeglicher Empathie: Erinnert an den freud- und hoffnungslosen Alltag von Legehennen oder Supermastschweinen. Nun müssen Flüchtlinge, die nach monatelanger Odyssee durch Europa und Berliner Bürokratie endlich immerhin ein Bett und ein Dach gefunden haben, wenn auch nur in einer Messehalle, demnächst wieder umziehen. Nach nebenan. Denn in ihrer momentanen "Unterkunft" findet demnächst die, nein: DIE Fressorgie der übersättigten Deutschen statt, die sich von Häppchen über Schnäppchen bis hin zum nächsten Frei-Bier torkeln, schon mittags besoffen die letzte drei Würste heraus kotzen und sich um billigen Käse prügeln. Aber die Flüchtlinge müssen nicht für süssen Wein aus Kroatien oder Gänsestopfleber aus dem Elsass ihr mehr als karges Heim räumen, nein: Kurz vor Weihnachten müssen alle raus, damit in ihrer ehemaligen Unterkunft eine "Erlebniswelt Heimtiere" entstehen kann. Kapiert? Heimatlose Flüchtlinge werden rausgeworfen für eine "Erlebniswelt Heimtiere". Wenn Flüchtlinge schon wie Tiere gehalten werden: Warum nicht ein buntflatterndes Absperrband drumherum spannen, Eintritt verlangen, und eine wunderbar aufregende "Erlebniswelt heimatloser Flüchtlinge" für die verfetteten übersättigten verfressenen Messe-Schnäppchen-Jäger anbieten? Vielleicht mit Futter-Automaten, an denen man kleine Päckchen mit Nüsschen und Rosinen erwerben kann, und die man dann den Bedürftigen in ihre kärgliche Lagerstatt hinein werfen kann?
Glaubste nich? Kuckste hier
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen