eben auf facebook, das Online-Medienmagazin meedia hatte mal wieder einen Grund, sich künstlich zu echauffieren:
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Screenshot Facebook 18.08.2015, 14:55 |
Tja, und exakt diese Journalistenregel ("Tote gehen immer") beherzigte das Magazin auf das Offensichtlichste. Natürlich nicht ohne sich über die Widerwärtigkeit dieses Vorgehens tüchtig zu empören, denn wenn man den Link anklickt gelangt man zum dazugehörigen Online-Artikel und liest staunend das Folgende.
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Screenshot meedia.de 18.08. |
Und jetzt frag ich mal ganz doof: Wenn man also bei facebook ein Posting einstellt, das sich über das widerwärtige Clickbaiting mit einer verstorbenen DSDS-Teilnehmerin beschwert und sich im dazugehörigen Artikel über die verabscheuungswürdige Praxis beschwert, dass man ("Tote gehen immer") mit Andeutungen die Leser zum Klick - ergo Clickbaiting .- verleitet, aber GENAU und EXAKT gerade das Gleiche macht: Ist das dann dumm oder dreist?
Um das Ausmaß der Frechheit zu verdeutlichen muss man einfach nur den meedia-Text minimal verändern, etwa so:
Bei Facebook textete die meedia-Redaktion zu der Meldung: "Geschmackloses Clickbaiting der InTouch mit einer verstorbenen “DSDS”-Kandidatin". Dazu gab es ein Bild der 21-jährigen zu sehen. Text und Bild zwingen den interessierten Leser dazu auf den Link zu klicken. Das nennt man Clickbaiting und es ist in vielen Online-Redaktionen eine gängige Technik, um Leser aus den sozialen Netzwerken auf die eigenen Web-Portale zu ziehen. Ob das allerdings auch bei Meldungen über Verstorbene sein muss, darf man wohl getrost verneinen.
Abgesehen davon: Diese junge Frau ist tatsächlich gestorben, viel zu früh, unter schrecklichen Umständen. Das ist NICHT nur eine Onlinemedien-Meldung oder ein Nebensatz auf einem Promi-Portal. Wieviel Abgebrühtheit muss man haben, um auch nur ansatzweise daran zu denken, in einem Artikel, der von ihrem Schicksal handelt die Worte "Tote gehen immer" zu verwenden?????
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