Ich weiß, ich bin ein bisschen penibel, aber: Ich finde schlechte Übersetzungen bei Kinofilmen un-er-träg-lich.
Und da ich dieses selbstgebastelte Forum nach Herzenslust nutzen kann, um mich zu beschweren, tue ich dies nun auch.
Es geht um den aktuellen Blockbuster von J.J. Abrams und Steven Spielberg, "Super 8", eine hinreißende Geschichte über das Erwachsenwerden, gemixt mit Elementen aus Sci-Fi und staatlicher Verschwörung (und ein Schelm sei, wer da an E.T. denkt, das ist so gewollt. Aber auch die "Goonies" und "Stand by me" werden ausgiebig zitiert.)
Der Film ist was für Erwachsene, die noch mal Kind sein wollen, und der Film sieht so aus, als hätte man ihn vor 30 Jahren schon einmal gesehen und nun neu wieder entdeckt.
Er spielt im Jahr 1979, und mit unfassbar viel Liebe zum Detail wurde der Film entsprechend ausgestattet. Nur bei der Übersetzung, da hapert es. In einer Szene (die jugendlichen Helden sind soeben in die eigene Schule eingebrochen, um Filmmaterial ihres verstorbenen Bio-Lehrers zu sichten, der offenbar das Geheimnis um eine ausserirdische Existenz gelüftet hat, deren einziges - und friedliches - Ziel ist, wieder auf den Heimatplaneten zu fliegen, und haben erkennen müssen, dass die grausame Behandlung durch die staatlichen Behörden aus dem harmlosen Wesen nun ein Monster gemacht haben) brausen sie mit dem einzig verbliebenen Verbündeten, einem sympathischen Nerd (neee, das gab es damals noch nicht, also) Hippie in seinem Wagen über die Landstrassen von Ohio, während der Autobesitzer, eben jener Nerd Hippie vollkommen zugekifft auf dem Rücksitz hängt. Alles um sie herum explodiert, sie versuchen hysterisch den Burschen zu wecken, einer meint: "He´s just too stoned".
Die Antwort, und das ist DAS Zitat des Films, unzählige Male im Netz erwähnt und als ewiges Filmzitat schon jetzt ein Klassiker: "Drugs are sooo bad", atemlos und trocken hervorgestossen. Es sorgt für hysterische Lachanfälle in amerikanischen Kinos.
Und nun die deutsche Übersetzung (bei der man im Endeffekt komplett freie Hand hatte, denn die Szene ist dermaßen chaotisch und unübersichtlich, dass der Sprecher des Satzes nicht wirklich im Bild ist geschweige denn man seinen Mund oder seine Lippen sehen/lesen kann)
"Keine Macht den Drogen!"
Kurz mal googlen, und schwups: Dieser Slogan wurde 1990 (!) im Rahmen einer Kampagne der Bundesregierung vorgestellt, also 11 (ELF!!) Jahre nach dem der Film spielt.
Fazit: Billiger Lacher, der das liebevoll aufgebaute Szenario zerstört!
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