... du rotierst wohl gerade. Nein, nicht DER Adam (obwohl: wenn er die
göttlichen Göttinnen auf ZDFkultur gesehen hat, die ihn gleich in zweifacher Ausfertigung schufen und dann - aufgrund mangelndem Interesse an der nölenden Eva - dem Original-Adam erst mal eine Extra-Portion Testosteron verabreichen mussten, wer weiß... Wer es nicht gesehen hat: Kuckbefehl!), sondern der Herr Opel.
Nach ihm wurde das neueste Modell des
maroden krisengeschütttelten Autoherstellers benannt, und ich dachte zunächst: Wie charmant! Endlich mal ein deutsches Auto mit deutschem Namen, schlicht und mit tatsächlichem Bezug zur Marke. Denn
genügend Beispiele für grottenschlechte Autonamen gibt es zu Hauf.
Doch dann das enttäuschte Kopfschütteln (und ich hätte es mir eigentlich auch denken können):
Adam alleine genügt nicht als stylish-hipper, sportiver oder gediegen-seriöser Autoname. Denn selbstverständlich spricht man den Namen englisch aus. Und so kam man auf den grandiosen Einfall, das Auto in drei Versionen anzubieten: cool, elegant oder sportlich. Oder um es mit den Worten der ebenso stylish-hippen Marketing-Experten zu sagen: Adam Jam, Adam Glam und Adam Slam.
Kleiner Englisch-Kurs: Was bedeuten die Namens-Zusätze tatsächlich:
Jam: bedeutet nicht nur Orangenmarmelade, sondern auch Ladehemmung, Stau (!) und Patsche.
Umgangssprachlich wird die Sache unappetitlich, so bedeutet "to jam" auch, ein Mädchen zu entjungfern, Marihuana zu rauchen, sich Opiate einzupfeifen, und ganz nebenbei ist es auch ein derbes Synonym für Sperma.
Glam: bedeutet auch "schick", oder als Verb "sich aufhübschen" etc...
Aber umgangssprachlich wird "glam" auch verwendet als Bezeichnung für die meist knapp bekeideteten Models, die sich auf Automessen auf den Kühlerhauben räkeln. Auch eher unschön: Es steht auch für Mädchen mit langen fettigen Haaren.
Slam: Soll wohl an den "Grand-Slam", den "großen Schlag" erinnern, der für sportliche Erfolge steht. Bedeutet aber auch Zuschlagen, Zuknallen, Not-Aus (!). Und nun begeben wir uns in die Untiefen der Umgangssprache.Dort wird es verwendet für:
- sich Drogen intravenös zu verabreichen
- jegliche Form des aggressiven Beischlafs
- heftiger Durchfall
- sich freiwillig eine Alkoholvergiftung zufügen
etc usw pp.....
Oh jee, die wirklich unschönen Verwendungen des Wortes hab ich Ihnen übrigens erspart, aber mit ein bisschen Phantasie kann man es sich vielleicht vorstellen.
Der Gefahrgutbeauftragte hat allerdings noch ein paar Namensvorschläge in petto:
Für die Schinken-Liebhaber: Adam Ham
Für Fans von Frühstücksfleisch und Werbemails: Adam Spam
Für selbsterklärte Schwachköpfe: Adam Bam
Für Freunde der Straßenbahn: Adam Tram
Für Fans der Förmitztalsperre (und anderer Dämme): Adam Dam
Key Account Manager und Zwerghamsterfans fahren Adam Kam
Fernsehfuzzis natürlich den Adam Cam
Knast-Ausbrecher bevorzugen Adam Lam (= Flucht)
Mutti fährt den Adam Pram (= Kinderwagen)
Zum Schluß kleine Quizfrage:
Na?
Bei den umgangssprachlichen Deutungen stand mir das Urban Dictionary hilfreich zur Seite.