Mein Maskottchen ist der Gefahrgutbeauftrage von LEGO. Er sitzt auf meinem Schreibtisch und wacht darüber, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Den Beginn unserer wunderbaren Freundschaft sehen Sie hier (und über die Schwierigkeiten, zueinander zu finden erfahren Sie hier mehr)
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Donnerstag, 20. September 2012

Zwei Fliegen mit einer Klatsche?

Das Satire-Magazin Titanic, ob der zurückgezogenen Klage des Papstes ein wenig übermütig geworden, plant nun offensichtlich, mit dem Titel der Oktober-Ausgabe gleich zwei mediale Fliegen zu klatschen: Die nach wie vor omnipräsente Betty Wulff und die Muslime. Ein Entwurf (?) wurde in der Financial Times Deutschland schon mal vorabveröffentlicht. Das Problem: Abgesehen davon, dass man den Propheten, wenn es nach den Muslimen geht, überhaupt nicht und niemals bildlich darstellen darf, ist das Motiv auch nicht wirklich witzig, Oder satirisch. Oder böse. 
Der Gefahrgutbeauftragte findet es eher plump. Da Kritik allerdings nur berechtigt ist, wenn sie konstruktiv ist, hier also der Titelentwurf, der ebenfalls beide Themen aufgreift:

Sonntag, 26. August 2012

Bettina Wulff: Die Rache der...

... Ex-First-Lady.   ACHTUNG: Am Ende folgt ein Update
Der SPIEGEL meldet heute vorab, dass das schon längere Zeit angekündigte Buch der Ex-First-Lady Bettina Wulff tatsächlich noch im Herbst erscheint. Über den Titel kann man bisher nur spekulieren, aber der Verlag steht fest: Der Münchner Riva-Verlag. Die Bandbreite des Spektrums an Büchern, die der Verlag herausgibt, kann man getrost als "bunt" bezeichnen: Sonderbare Ratgeber, Sammlungen von SMS-Katastrophen, reißerische Enthüllungs-Machwerke und immer wieder Biografien oder Autobiografien. Da der Gefahrgutbeauftragte allerdings wertneutral sein möchte (ausnahmsweise!), dachte er sich, dass man ja mal einen Blick auf die mediale Gesellschaft riskieren kann, in die sich Bettina Wulff nun begeben hat. Also, wer hat den da noch so seine biographischen Ergüsse zu Papier gebracht (oder bringen lassen)?

Beispielsweise Michael Zühlke, besser bekannt als Pornfighter Long John, und in diesem Zusammenhang passt "Erguß" gar vortrefflich: 
Wahrscheinlich kann man das Buch nur mit Handschuhen anfassen, ohne es gelesen zu haben klingt es schmierig, klebrig, übelriechend. Zitat aus der Verlagsbeschreibung: "In seiner Autobiografie gewährt Michael Zühlke tiefe Einblicke in das deutsche Erotikgewerbe und berichtet von seinen verrücktesten, schlimmsten und heißesten Erlebnissen am Filmset"

Auch schön:"Bel Ami Mein Leben als Chef von Deutschlands edelstem Bordell" von Detlef Uhlmann. "Glamour, Sex und Luxus" (Zitat) wird versprochen, für schlappe 19,99.

Passt ebenfalls prima: "Steve O Ein Idiot kennt keinen Schmerz" Falls Sie Stephen Glover alias Steve O nicht kennen: Er war der Star der MTV-Ekel-Prügel-Doku Jackass. Und falls sie Jackass nicht kennen sollten, haben wir hier mal stellvertretend für unzählige Spots auf YouTube stellvertretend einen der harmlosen Sorte ausgewählt: Steve O wird in einem übervollen Dixie-Klo in die Luft katapultiert (Obacht, not for the faint of heart)

Weiter im Verlags-Programm, es wird nicht besser:
"Und in der Hölle mach ich weiter. Bekenntnisse des größten Frauenhelden der Welt" von Tucker Max. Nie gehört, will ich aber auch nix von hören.

Jack White (dem wir u.A. "Looking for Freedom" vom Baywatch-Wrack Hasselhoff zu verdanken haben) berichtet aus seinem "unglaublichen Leben", Michael Wendler, DAS Wendler, fabrizierte "Die Faust des Schlagers", Oli Kahn sinniert in "Ich" über "Erfolg kommt von Innen" (erster Satz (Zitat): "Viele Menschen denken, Erfolg ist, wenn man erfolgreich ist. Ich denke anders"), auch Brigitte Nielsen darf über ihr verpfuschtes Leben greinen,  dazu kommen unzählige reißerische Titel von  Rettungssanitätern, Überlebenden von Flugzeugabstürzen, dem meistgesuchten Hacker der Welt, Polizisten, Navy Seals, Ultimate Fighter usw etc.

Auch das restliche Verlagsprogramm weist so einige Perlen der deutschen Literatur auf, dem Gefahrgutbeauftragte gefiel besonders dieses hier: "Gorch Fick. Lustige Geschichten aus der Bundeswehr" von "Kampfausbilder Ronny" (kein Witz!)

Verehrte Frau Wulff, wir sagen mal, da haben Sie sich den richtigen Verlag und das passende Umfeld für Ihre zu erwartenden tiefen Einblicke in die gepeinigte Seele einer missverstandenen Frau eines Bundespräsidenten a.D. ausgesucht.
Und nun wagen wir abschließend doch noch mal eine Prognose für den Titel des Machwerks:

"Bettina Wulff: Schicksalsjahre einer First Lady"
"Bettina Wulff: Die dunkle Seite von Bellevue"
"Bettina Wulff: Einmal Hölle und zurück in der deutschen Politik"
"Bettina Wulff: Die Rache der Wanderhu...." (nee, das geht nicht, da bekomm ich Ärger)

Was ist Ihr Vorschlag für den Titel? Wir sind gespannt....

ACHTUNG: Update vom 27.08.:
amazon hat das Geheimnis gelüftet, dort kann man schon Vorbestellungen aufgeben, und der Titel ist derart unspektakulär, dass man nur vermuten kann, dass er sich vom restlichen Verlagsprogramm deutlich abheben soll: "Meine Sicht der Dinge". Interessant ist ein Blick auf die "Co-Autorin": Nicole Maibaum hat im mvg-Verlag, der wie riva zur Münchner Verlagsgruppe gehört und aktuell so tolle Titel wie "Fessle mich! Der SM-Ratgeber" herausbringtwürgt, einen ihrer diversen Ratgeber mit dem - in diesem Falle dann leider doch interessanten - Titel

25 Wege, sich an seinem Ex zu rächen.Und andere Kleinigkeiten, die den Abschied leichter machen

veröffentlicht. Auszüge aus einer amazon-Rezension (die, wie immer, wahrscheinlich/vielleicht von ECHTEN Lesern stammt, aber das weiß man da ja nie):
(Zitat amazon): "Wer dieses Buch kauft, der hat Rache im Sinn, keine Frage. (...) "Für alle aber, die nicht oder nicht mehr ohnmächtig sind, tun Rachephantasien gut."

Nun gut, der tapfere Gefahrgutbeauftragte kann nicht anders, er muss aufrichtig anerkennend bekennen: Die Wahl einer Co-Autorin, die mit Büchern über Rachephantasien Kasse gemacht hat, ist erstklassig und Daumen-hoch-würdig! Was dann allerdings die Frage aufwirft, wen der verehrte Herr Gatte als "Co-Autor" für seine Memoiren wählt...  
Unsere Top-3:  Gertrud Höhler, Franz-Josef Wagner, oder gar Baschar Hafiz al-Assad?


Ach ja, und weil der Gefahrgutbeauftragte ja bekanntermaßen ein klein bisschen pingelig ist, hier noch ein Tipp an diverse (!) Redaktionen der Nation:
Es gilt (leider): Einmal Bundespräsident, IMMER Bundespräsident. Auch für Gestalten wie Wulff. Er ist "Bundespräsident außer Dienst", kurz a.D. Man kann das dann mit einem kleinen Augenzudrücken als "Alt-Bundespräsident" bezeichnen, wie man bei den diversen noch lebenden Kanzlern verfährt, aber "Ex-Bundespräsident" ist definitiv nicht korrekt, so weh es auch tut. Noch schlimmer wird es, wenn dann die Vorsilbe "Ex" mit dem zusammengesetzten Hauptwort "Bundespräsidentengattin" verbunden wird. Geht nicht? Klar geht das, siehe Spiegel-Online:




Ex-Bundespräsidentengattin? Da stelle mer uns mal janz dumm..... Und als erstes fällt dazu ein: Das ist, nein das MUSS sein die  Ex-Gattin eines Bundespräsidenten. Und nicht die Gattin eines Ex-Bundespräsidenten.  Das haben andere Online-Medien deutlich eleganter und eindeutiger formuliert, da wurde sie halt als "ehemalige First Lady" oder "Frau des ehemaligen Bundespräsidenten" bezeichnet. Geht doch

Freitag, 24. Februar 2012

Unser Song für Bellevue

Unser Bundespräsident a.D. hat bekanntlich den letzten Rest von Bodenhaftung und Realitätssinn verloren und freut sich nun auf den Großen Zapfenstreich, das höchste militärische Zeremoniell, das ihm zu Ehren veranstaltet werden soll (siehe dazu Artikel auf tagesspiegel). Nun also schon zum 2. Mal innerhalb eines Jahres (Lügenbaron Freiherr von und zu StrC-StrV und sein Hit "Smoke On The Water" sind noch in bester Erinnerung) muss das Musikkorps der Bundeswehr Wunschtitel eines Gescheiterten einüben. Übrigens, bis zu vier Titel darf sich der Geehrte wünschen.
Was ist denn nun aber Wulffs Lieblingslied?
In einem Fragebogen des Focus aus dem Jahr 2003 beantwortete er die Frage Welches Lied singen Sie gern? wie folgt:   „We Are The Champions ...“
Kurz Durchatmen, laut kichern und schnell einen Blick auf den Songext werfen (deutsche Übersetzung)

Ich hab meine Abgaben gezahlt
Immer wieder und wieder
Ich hab mein Strafmaß abgeleistet
Aber kein Verbrechen begangen
Und schlimme Fehler
Hab ich ein paar gemacht
Ich hab meine Handvoll Sand
Ins Gesicht bekommen
Aber ich hab´s überstanden
(... Refrain....)
Ich hatte meine Verbeugungen
Bin vor den Vorhang getreten
Ihr brachtet mir Ruhm und Reichtum
Und alles, das damit verbunden ist
Ich danke Euch allen
Aber ein Zuckerschlecken war es nicht
Keine Vergnügungsfahrt
Ich betrachte es als Herausforderung vor
Der gesamten Menschheit
Und ich werde nicht verlieren

OK, wir würden sagen, das ist eine gute Wahl, das ist sogar eine sehr gute Wahl. Den ersten Titel hätten wir also. Weiter geht die Suche nach Wullfs Lieblingsliedern.

Und wer sucht, der findet: In einer stolz-triefenden Sonderbeilage der Neuen Osnabrücker Zeitung zum Amtsantritt in Berlin unter dem Titel "Der Präsident" und der Unterzeile"Christian Wulff: Ein Osnabrücker in Schloss Bellevue" finden wir erneut einen Fragebogen, und dort beantwortet Wulff die Frage nach seinem Lieblingslied/Interpret so:
"Apologize" von One Republic.

Hier genügt ein Blick in den Refrain (wieder die deutsche Übersetzung), dass auch dieser Titel eine exzellente Wahl ist:

Aber ich befürchte
es ist zu spät, um sich zu entschuldigen, es ist zu spät
Ich sagte, es ist zu spät, um sich zu entschuldigen, es ist zu spät
Ich sagte, es ist zu spät, um sich zu entschuldigen, yeah, yeah
Ich sagte, es ist zu spät, um sich zu entschuldigen, yeah

Selbstverständlich häufen sich nun in den unterschiedlichsten Medien die Titelvorschläge. Sehr schön ist die Idee des Hamburger Abendblatts
"Ein Favorit könnte "Ein ehrenwertes Haus" von Udo Jürgens sein, wo es heißt: "In diesem Mietshaus wohnen wir seit einem Jahr und sind hier wohlbekannt. Doch stell dir vor, was ich soeben unter uns'rer Haustür fand: Es ist ein Brief von unsern Nachbarn, darin steht: wir müssen raus! Sie meinen du und ich wir passen nicht in dieses ehrenwerte Haus."

Auch diese Idee mit dem Titel von Otto Reuter aus dem Jahr 1919 würde prima passen: "In 50 Jahren ist alles vorbei" (gefunden hier)

und wärs wäre IHR Vorschlag für einen der beiden noch freien Wunschtitel Wulffs zu seinem Zapfenstreich?

(...übrigens, ein BuPrä MUSS selbstverständlich NICHT mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet werden, er könnte auch einfach darauf verzichten, und Wulff wäre nicht einmal der erste: Schon Heinemann verzichtete dankend auf die Ehrung....)


Und hier mein Vorschlag:

"Who´s afraid of the big bad Wulff" in der Version von Max Raabe und seinem Palast-Orchester, entstammt ursprünglich dem Disney-Klassiker "Three Little Pigs" aus dem Jahr 1933, geadelt als einer der 50 besten Cartoons aller Zeiten, und kann man hier kucken...



...
Fragebogen: Christian Wulff - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/leben/13fragen/fragebogen-christian-wulff_aid_193711.html

Dienstag, 21. Februar 2012

Wulffs Timing: Gewinner und Verlierer

Dass Ex-Bundespräsident ein eher ungutes Händchen für gutes Timing hatte wurde leider oft genug unter Beweis gestellt und gipfelte in dem viel zu späten und nur unter immensem Druck zustande gekommenen überhasteten Rücktritt. Doch wer sind die Verlierer und wer die Gewinner des Zeitpunkts des Rücktritts und der Bekanntgabe der Kandidatur von Gauck?

VERLIERER:
Das kleine Land Burkina Faso in Westafrika. Schon Köhler wollte es besuchen, trat aber wenige Tage vor der geplanten Reise zurück. Nun hätte es Wulff sein sollen, und die Geschichte wiederholte sich: In Ouagadougou kann man die für den 26.2. geplanten Feierlichkeiten (schon wieder) absagen....
(PS: Man munkelt tatsächlich vom "Fluch von Ouagadougou", dies vielleicht als Tipp für künftige Reisepläne Gaucks...)

GEWINNER:
Die F.A.Z.  Nach der verlorenen letzten Bundespräsidenten-Wahl ließ sich Gauck (damals noch "Bürger") für die berühmte Kampagne ablichten, vor dem Schloss Bellevue, typisch verdeckt durch eine Doppelseite. DIESES Motiv ist nun Gold wert mit Geld (was übrigens keiner der prominenten Testimonials persönlich bekommt, es wird gespendet) gar nicht mehr zu bezahlen.



VERLIERER:
Spiegel und Focus erscheinen aufgrund des Rosenmontags wie gewohnt schon am vorangehenden Samstag - und man wird sich in beiden Redaktionen in den Hintern gebissen haben, dass zum Zeitpunkt des Rücktritts am Freitag die Magazine schon im Druck waren.

GEWINNER:
Günther Jauch. Sein Talk am Sonntag begann eine Stunde nach Bekanntgabe der Kandidatur von Gauck.
VERLIERERIN:
Maybrit Illner. Ihr Talk endete eine Stunde vor Bekanntgabe der Kandidatur von Gauck.

VERLIERER:
Die Wagenbauer der Karnevalsumzüge: Nach Guttenberg (6 Tage vor dem Rosenmontag) nun Wulff (3 Tage vor dem Rosenmontag), schon wieder ein Rücktritt des jecken Superstars und Überstunden für die Dekorateure.

GEWINNER:
Oliver Kalkofe. Thumbs Up für perfektes Timing: 3 Tage vor Wullfs Rücktritt wird in einer beispiellosen Medien-"Kampagne" (ups, das Wort ist jetzt irgendwie vorbelastet) sein "wahres TV-Interview" häppchenweise online gestellt und sorgt für unfassbare virale Verbreitung. Zu Recht!


Generelle VERLIERER, unabhängig vom Timing:
HaPe Kerkeling, der nach hochemotionaler Verteidigung von Wulff sein Facebook-Profil löscht.
Peter Hintze, der der Redewendung "Jemandem einen Bärendienst erweisen" eine vollkommen neue Dimension verliehen hat.

Generelle GEWINNER, unabhängig vom Timing:
Kreative Werber. z.B. für Sixt

 Ein Extra-Doppel-Fleiß-Sternchen geht an die Agentur Glow aus Berlin: Nachdem man schon im Vorfeld durch freche Werbung auffiel und die dürftige (versprochene) Transparenz bemängelte reagierte man am schnellsten.

Glaubt man den Meldungen , dann wurde schon eine Stunde nach seiner Rücktritts-Rede das Nachfolgemotiv präsentiert:

(wird fortgesetzt, jeder Hinweis ist willkommen!)

Gastbeitrag zur Diskussion über den Ehrensold des Bundespräsidenten

Andrea Nahles meinte am Montag im ZDF-Morgenmagazin: „Den Ehrensold soll er von mir aus bekommen". Die Debatte über die Bezüge empfinde sie als "kleinlich", fügte sie hinzu.
Sie stimmt damit ein in den Reigen der Äußerungen vieler CDU-Politiker, die Ihren Präsidenten gut versorgt sehen möchten.

Nun denn Frau Nahles, schauen wir mal ins Gesetz:

In § 1 des Gesetzes über die Ruhebezüge des Bundespräsidenten heißt es:
„Scheidet der Bundespräsident mit Ablauf seiner Amtszeit oder vorher aus politischen oder gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt aus, so erhält er einen Ehrensold in Höhe der Amtsbezüge mit Ausnahme der Aufwandsgelder.“

Ich entnehme aus dieser Formulierung zwei Fallkonstellationen, nämlich:

Zum Ersten: Scheidet der Bundespräsident mit Ablauf seiner Amtszeit aus, erhält er Ehrensold. Das ist der Fall Köhler. Er hatte eine Amtszeit durchgestanden und wurde sogar wiedergewählt.

Zum Zweiten: Scheidet der Präsident vor Ablauf seiner Amtszeit aus, so erhält er nur Ehrensold, wenn dies aus politischen oder gesundheitlichen Gründen geschieht. Wulff ist deutlich vor Ablauf der Amtszeit ausgeschieden und unstrittig nicht aus gesundheitlichen Gründen.
Somit bleibt: Er erhält Ehrensold, wenn politische Gründe den Rücktritt veranlassten.

Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages kommt in einer aktuellen Expertise zu dem Schluss: Gründe, die im privaten Verhalten des Präsidenten liegen, seien nicht als politische Gründe zu werten.

Ich meine, der Rücktritt des Präsidenten hatte seine Ursachen in seinem Verhalten; er war nicht politischen Umständen geschuldet. Ihm steht mithin kein Ehrensold zu, nicht weil ich es ihm nicht gönne, sondern, weil es das Gesetz nicht zulässt.

Ich meine auch, diese Regelung macht Sinn: Ehrensold bekommt in Regel nur, wer zumindest eine Amtszeit durchhält.

Ehre, wem Ehre gebührt!

Dirk Bernecker

Freitag, 17. Februar 2012

Same Procedure As Every Year....

.. könnte man so sagen.
Vor ziemlich genau einem Jahr trat Lügenbaron von und zu Str/C-Strg/V zurück, ausgerechnet sechs Tage bevor er auf den Rosenmontagszügen der unangefochtene Superstar gewesen wäre.
SPIEGEL Online berichtete flugs im Live-Ticker zum Rücktritt:

Screenshot Liveticker Spiegel Online 1.3.2011

  Dieses Jahr tritt Bundespräsident Wulff zurück, und er ist noch gnadenloser:  Nur drei Tage, bevor auch er der unangefochtene Superstar auf den Rosenmontagszügen gewesen wäre.
SPIEGEL Online berichtete flugs im Live-Ticker zum Rücktritt:

Screenshot Liveticker Spiegel Online 17.2.2012
 Und was lehrt uns die Geschichte? Wenn Rücktritte unvermeidbar sind, sollte man sie so zeitig antreten, dass man die armen Jecken nicht in kreatives Chaos und Hysterie versetzt.

(siehe dazu auch: http://absolutobsolet.blogspot.com/2011/03/ach-meeeeensch-guttiiiiiii.html )

Dienstag, 14. Februar 2012

Unnützes Wissen des Tages

Auf seinem Flug von Berlin nach Rom hat Bundespräsident Wulff  gestern ein kleines Flüsschen namens Rubikon überschritten überflogen.

Samstag, 11. Februar 2012

Nur mal so eine Überlegung....

Beim ZettDeeEff ist ja seit geraumer Zeit eine Stelle vakant, für die man langsam aber sicher recht verzweifelt die passende Besetzung sucht. Er sollte weltgewandt und weitgereist sein, sich in der Welt der Promis gut auskennen, viele Bekannte aus Film, Fernsehen und Wirtschaft sollte er auch haben, er muss in der Lage sein, inhaltslose Sätze als Weisheiten und Bon-Mots verkaufen zu können und - ganz wichtig - er muss ein unerschütterliches Selbstbewusstsein und Ego vorweisen können. Zudem sollte er keinerlei Berührungsängste mit Marken und Unternehmen haben, die inhaltlichen Einfluss auf sein Handeln nehmen. Und sich nicht zu schade dafür sein, offensichtliches Marketing für "befreundete" Unternehmer, Filmstars oder Pop-Sternchen zu betreiben.
Ganz tief seufz.
WER - im Namen des heiligen TV-Gottes - kann denn überhaupt noch unser aller blondulierten Samstag-Abend-Opa Gottschalk beerben?

Werfen wir einen Blick auf die demnächst arbeitslos werdenden A/B/C-Promis dieser Republik.
Suche, suche, suche....  Denke, denke, denke....
Moment, da gibt´s doch Einen: Sucht permanent dringlichst die Nähe der Wirtschafts-  und Medienprominenz, ist absolut korrumpierbar, hat keinerlei Hemmungen, seine Macht zum Wohle ihm Wohlgesonnener einzusetzen, ist absolut beratungsresistent und kann augenscheinlich eine Menge aushalten, ist zudem in der Lage, Worthülsen und Füllwörter aneinanderzureihen mit dem Ziel, halbwegs intellektuell zu erscheinen:
Unser aller Bundespräsident.

Ups, nächstes Problem: Wer sollte denn dann unser König Staatsoberhaupt werden?
Hmmm, wen würden fast alle Deutschen akzeptieren? Ganz kurz nachdenken: Günther Jauch!

Ups, übernächstes Problem: Wer macht dann die Sonntag-Abend-Talkshow im Ersten?
Hmmm, bei wem hat das doch eigentlich prima geklappt?  Ohne nachzudenken: Anne Will. Alle wären froh, die Gesprächssendungen im Ersten hätten wieder altgewohnte Sendeplätze und dementsprechene Quoten.

Es ist PERFEKT: Wulff übernimmt "Wetten dass...?", Jauch wird Bundespräsident, die ARD-Talkshows kehren auf ihre angestammten Sendeplätze zurück, und Gottschalk... ähm...  naja... Gottschalk macht dann halt irgendwas auf Tele5...  Oder bei HSE24....  oder QVC...

(mit Dank an meine Schwester, die mich erst auf diesen grandiosen Gedanken brachte!)

Freitag, 10. Februar 2012

Wuff!

Kauf-Tipp des Tages: HEUTE erscheint das aktuelle Micky-Maus-Heft aus dem Ehapa-Verlag, in dem Wulff als "Hundespräsident Wuff" veralbert wird.


ach ja, und da ich gerade sowieso am Kichern bin, hier noch das Quotenupdate zu Gottschalks gestriger Sendung: 930.000 Zuschauer, davon 2,2% in der werberelevanten Gruppe.... hihihi!
Kuckst du auch hier

Samstag, 28. Januar 2012

absolut obsolet

Screenshot tagesspiegel-online 28.01.12
Heute auf tagesspiegel-online gesehen und mich sofort wieder aufgeregt: Ein Artikel zu (Noch)Bundespräsident Wulff wird mit einer Karikatur des ansonsten von mir geschätzten Klaus Stuttmann bebildert, die ein sinkendes Schloss Bellevue zeigt, versehen mit dem Untertitel "Capitano Wulff bleibt an Bord" und der Spruchblase "In einem Jahr ist alles vergessen!!. Letzteres ist ein Zitat, das Wulff zugesprochen wird, er soll es beim Neujahrsempfang für seine Mitarbeiter gesagt haben.

Wesalb ich mich so aufrege: Die Karikatur ist nicht witzig oder bösartig, sondern geschmacklos. Und überhaupt nicht lustig.
Warum?
Natürlich, die Karikatur spielt an auf das schreckliche Drama der fast untergegangenen Costa Concordia, mit vielen Verletzten, Toten, Vermissten, Traumatisierten. DIESES Schiff hat der "Capitano" feige und erbärmlich verlassen, ohne sich um die Rettungsmaßnahmen zu kümmern. "Unser Capitano" Wulff bleibt halsstarrig an Bord des "sinkenden Schiffes Bellevue". Aber der Zusammenhang ist falsch konstruiert: Während Capitano Schettino dringend an Bord des Kreuzfahrtschiffes hätte bleiben müssen, muss Käpt´n Wulff dringend sein Schloss Titanic Bellevue verlassen. Wäre Capitano Schettino an Bord geblieben, so wäre das nichts anderes als seine Kapitänspflicht. Bleibt Käp´n Wulff an Bord, so ist das einfach nur dummdreist und anmassend.
Letzter Punkt: Man kann und darf diese Katastrophen nicht vergleichen, erst recht nicht ironisch oder lustig gemeint. Dazu ist die Schiffs-Katastrophe zu fürchterlich und die Wulff-Katastrophe zu kläglich. Einen "Witz" auf Kosten der Toten im Mittelmeer machen zu wollen ist geschmacklos und absolut obsolet.

Freitag, 13. Januar 2012

Eigentlich ist es doch ganz einfach:

(Fast) ganz Deutschland ist sich einig: Der Bundespräsident hat das Amt beschädigt, die vielbeschworene "Würde des Amtes" ist in Misskredit geraten. Man könnte auch sagen: Er hat das Amt des Bundespräsidenten durch den Schmutz gezogen, herabgesetzt, herabgewürdigt, es ist in Verruf geraten und mit Schmutz beworfen worden.....
Weshalb ich das hier so detailliert schreibe? All dies sind - laut Duden - Synonyme für "verunglimpfen".
Verunglimpfung? Da war doch was....
Ja klar, §90 des Strafgesetzbuches:

 Verunglimpfung des Bundespräsidenten
(1) Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften
11 Abs. 3) den Bundespräsidenten verunglimpft, wird mit Freiheitsstrafe von
drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

Voraussetzung:
(4) Die Tat wird nur mit Ermächtigung des Bundespräsidenten verfolgt.

Wenn nun also der Bundespräsident die Ermächtigung dazu gäbe, dass gegen ihn selber wegen Verunglimpfung des Bundespräsidenten ermittelt werden kann, und man zu der wahrscheinlichen Einsicht kommt, dass dieser Tatbestand erfüllt wurde, dann tauscht er sein Schloss gegen schwedische Gardinen. Und da ein amtierender Bundespräsident nicht gegen Bundesgesetze verstossen darf würde das Bundesverfassungsgericht ihn des Amtes für verlustig erklären.

Wie gesagt, eigentlich ist es doch ganz einfach.....

(mit Dank an Dicki für Recherche-Hilfe)



Donnerstag, 12. Januar 2012

Nicht repräsentativ, ....

... aber so schön eindeutig und unmissverständlich, dass ich es Ihnen nicht vorenthalten will:
Eine Momentaufnahme (Sceenshot vom 12.01.2012, 12:15) der Umfrageseite von n-tv:




Screenshot www.n-tv.de

Und als kleine Zugabe: "Who´s afraid of the big bad Wulff" von Max Raabe und dem genialen Palast-Orchester:







Ups, ich vergesse beinahe meine Chronistenpflicht: Entstammt dem Disney-Klassiker "Three Little Pigs" aus dem Jahr 1933, geadelt als einer der 50 besten Cartoons aller Zeiten, und kann man hier kucken...

Bücher, die ich dieses Jahr lesen möchte:

Montag, 2. Januar 2012

Was wusste der STERN ?

Screenshot stern.de, roter Pfeil von mir
Auf Stern.de erschien am Tag vor Heiligabend eine witzige Satire, eine gefakte Facebook-Seite des BP, mit hochmütigen Postings und hämischen Kommentaren. Running Gag: Kai Diekmann bittet immer wieder um einen Rückruf des BP. Die zeitliche Abfolge, das weiss man mittlerweile, ist korrekt. Unter dem Datum 12. Dezember steht ein (fingierter) Eintrag des BP über seinen Besuch in Abu Dhabi. Tatsächlich war er an diesem Tag dort, und tatsächlich hat er am 12. Dezember versucht, BILD-Chefredakteur Diekmann telefonisch zu erreichen, um das Erscheinen des Artikels am nächsten Tag zu verhindern. Ergebnis ist die bekannte Mailbox-Affäre. Auf der Fake-Facebookseite bittet Diekmann am 12. Dezember um Rückruf und fragt händeringend nach dem BP. So weit so gut und so stimmend. Aber: WOHER wusste der Stern schon am 23. Dezember, dem Tag der Veröffentlichung des Gags, dass Diekmann am 12. Dezember den uncharmanten unverschämten Anruf des BP erhalten hatte, wenn dies eigenlich erst 10 (ZEHN!) Tage später publik wurde?
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